Der Tod und das Mädchen

Wie viel Macht hat die Vergangenheit?

Die Theatergruppe Scenario präsentiert das erste von zwei Stücken in diesem Semester: Der Tod und das Mädchen, nach dem gleichnamigen Drama von Ariel Dorfman.

Die Aufführungen finden am 25. und 26. November sowie am 3., 5. und 6. Dezember jeweils um 20:00 Uhr im kleinen Hörsaal der Alten Anatomie statt. Karten erhalten sie ab 19:30 Uhr an der Abendkasse, für Reservierungen nutzen sie bitte unser Kontaktformular. Der Eintritt beträgt einheitlich 5€.

Über das Stück

Fünfzehn Jahre ist es her, dass die Militärjunta mit eiserner Hand herrschte: wer auch nur in den Verdacht kam, gegen die Diktatur zu arbeiten, verschwand von der Straße in eine der zahlreichen geheimen Foltereinrichtungen, und viele kehrten nicht mehr wieder. Doch jetzt triumphiert eine friedliche Revolution und die Demokratie hält endlich Einzug, wenngleich auch zunächst nur zögerlich.

Als Zeichen der neuen Zeit soll es eine Kommission unter der Leitung des jungen aufstrebenden Anwalts Gerardo Escobar geben, die zumindest die schlimmsten Verbrechen dokumentiert. Erfreut über die Aussicht auf diese wichtige und prestigeträchtige Position eilt Gerardo in sein Landhaus zu seiner Frau Paulina, doch erfährt man bald, dass sie seine Freude nicht völlig teilt. Sie selbst ist damals grausamen Verhören zum Opfer gefallen, und nun bedeuten die engen Grenzen, in denen Gerardos Kommission arbeiten soll, dass ihre Erlebnisse nicht Teil der Untersuchung ihres Mannes sind.

Als der Arzt Roberto Miranda, der zuvor Gerardo bei einer Reifenpanne geholfen hatte, in dem abgelegenen Haus vorbeikommt, bilden seit fünfzehn Jahren unverheilte Wunden und Vorwürfe zusammen mit der Frage, wer wem in dieser Konstellation glauben kann, die Bühne für eine atemberaubende Jagd nach Wahrheit, Vergebung und einem Ausweg aus dem tödlichen Wechselspiel aus Schuld und Sühne.