Die Theatergruppe

Ein alternatives Ende der Geschichte des Meisterdetektivs aus der Baker Street

Ende Januar 2015 spielten wir fünf mal Sherlock Holmes letzter Fall, ein teils lustiges, teils spannendes Drama um einen widerwillig verliebten Holmes, einen gewohnt arglosen Watson, einen bösartigen Moriarty, eine niedlichen Billy und andere Figuren, die nur für dieses Stück geschaffen wurden.

Die Vorlage und das Stück

Kaum jemand, der nicht schon von ihm gehört hat: Sherlock Holmes, der Meisterdetektiv. Die Romanfigur mit dem unglaublichen Talent zur Deduktion diente nicht nur zur Unterhaltung, sondern sie sollte auch ein Anliegen Arthur Conan Doyles darstellen: all zu oft wurden seiner Meinung nach Urteile dem Anschein nach gefällt, ohne alle Möglichkeiten zu nutzen, die Beweislage en Detail zu überprüfen. So ist es jedesmal, wenn Holmes einen Fall komplett anders löst, als Scotland Yard es nach dem ersten Eindruck hin getan hätte, auch als Kritik an dem Justiz- und Polizeiapparat seiner Zeit zu verstehen. Auch im echten Leben half Doyles persönliches Engagement zwei Männern, einem ungerechten Urteil zu entgehen und so den Court of Criminal Appeal zu etablieren, der einen maßgeblich positiven Einfluss auf die englische Justiz hatte.
Der heute untrennbar mit dem Bild des Ermittlers verbundene Deerstalker geht auf die Dramafassung von William Gillette zurück, die Sie bei uns sehen. Basierend auf Doyles Holmes-Fällen Ein Skandal in Böhmen und Das letzte Problem, mit Anleihen aus diversen anderen Stücken und einer verloren gegangenen Dramafassung von Doyle selbst, schuf er eine Geschichte, die Holmes deutlich menschlicher wirken lässt als gewohnt. Außer Holmes, Watson, Moriarty und (dem zuvor namenlosen) Billy entspringen alle Charaktere seiner eigenen Feder.
Gillette selbst spielte die Hauptrolle in seinem Stück über 1300 mal, gegen Ende zusammen mit einem jungen Charlie Chaplin in der Rolle des Billy. Eine dieser Aufführungen gab er 1916 in einem lange verloren gelaubten Stummfilm, der 2014 wiederentdeckt wurde.

Quelle: Programmheft

Ensemble